Leserbrief von Daniela Kazmierczak - Club of Lilienthal

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Leserbrief von Daniela Kazmierczak


Zur Berichterstattung über die Podiumsdiskussion in Lilienthal am 21. November:

Aus für Fauna und Flora

Ein Konzept zur Verbesserung der Infrastruktur kann der Bürgermeister nicht vorweisen. Im Gegenteil, durch die Ausweisung weiterer Baugebiete, wie das an der Mauerseglerstraße, werden die Probleme noch verschärft: Die bestehende funktionierende Infrastruktur eines Traditionssportvereins, der hervorragende Jugendarbeit leistet, wird zerstört. Eine circa 6,5 Hektar große naturnahe Fläche mit über Jahrzehnte gewachsener Flora und Fauna, die viel mehr CO2 bindet als etwa Wald oder Ackerland, wird unwiderruflich vernichtet und versiegelt. Ein Naherholungsgebiet im Zentrum Lilienthals, das vorwiegend behinderte und ältere Mitbürger nutzen, wird den Lilienthalern für immer genommen - und der „Lange Jammer" an der Umgehungsstraße beginnt demnächst schon in Moorhausen. Und obwohl längst bekannt ist, dass die durch zusätzliche Baugebiete geschaffene Zuwanderung der Gemeinde mehr Kosten als Nutzen bringt, wird an der Idee des ewigen Wachstums festgehalten.

Ziel scheint für den Bürgermeister eher zu sein, die 20000-Einwohner-Marke zu knacken und damit Lilienthal zu einer „Mittelstadt" zu machen. Ein Beitrag zur Identität von Lilienthal als „grüne Oase am Rande der Großstadt", wie die Gemeinde-Website es derzeit noch formuliert, ist dies aber nicht. Glücklicherweise wurden diese Ansichten von den Vertretern von SPD, Grünen, Linken und Querdenkern nicht geteilt. Es stellt sich allerdings die Frage, ob diese Parteien ihre Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung in Lilienthal durchsetzen können.

DANIELA KAZMIERCZAK, BREMEN

Aus: WÜMME-ZEITUNG, o. Jg. (2019), Nr. 273 (Sonnabend, 23. November), S. 2.


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